Das lokale Klima der Stadt Jena hat sich in den letzten 150 Jahren durch die Ausweitung und Verdichtung der Bebauung und veränderte übergeordnete klimatische Bedingungen geändert. In den Messdaten, die im Projekt für die letzten 100 Jahre untersucht wurden, sind signifikante Trends der Zunahme sommerlicher Hitze sowie wärmerer und schneeärmerer Winter nachweisbar, die besonders starke Änderungen in den vergangenen Jahrzehnten aufweisen. Signifikante Trends der Niederschlagsentwicklung sind bisher nicht belegt worden.
Nach Auswertung der regionalen Klimamodelle werden sich diese Trends für Jena bis 2050 noch weiter verstärken. Für den Niederschlag sind diese Trends weniger signifikant. Auch gelten die Daten der regionalen Klimamodelle hinsichtlich der Niederschlagsentwicklung als weniger belastbar und weichen stärker voneinander ab.
Witterungslagen wie der Hitzesommer 2003 aber auch schneereiche und kalte Winter wie in den letzten Jahren sind Zeichen einer normalen Variabilität. Eine Auswirkung des Klimawandels ist eine zukünftig veränderte Auftretenshäufigkeit solcher Witterungslagen.
Aus der Analyse der Mess- und Modelldaten für die Klimastation Jena im Zeitraum 1900 bis 2050 lassen sich folgende Aussagen zu der bisher gemessenen und zukünftig angenommenen klimatischen Entwicklungen treffen:
- Ganzjahrestrend: Anstieg der Lufttemperatur
- Saisonale Trends: im Sommer deutlich zunehmende Hitze, schneeärmere mildere Winter, früherer Beginn der Vegetationsperiode
- Keine eindeutigen Trends der künftigen saisonalen Niederschlagsentwicklung (Sommer-/Winterhalbjahr)
- Verschlechterung der klimatischen Wasserbilanz im Sommer
- Extremereignisse: Intensivierung von Gewitter, Sturm und Schneeunwetter wahrscheinlich, bislang jedoch nicht belegbar